Seine Zeit beim STB beginnt mit seinem Zivi 1999. Heute ist Daniel Sautter Geschäftsführer bei der Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV).

PERSÖNLICHkeiten: Daniel Sautter - auf der Suche nach Herausforderungen

In der aktuellen Ausgabe des STB Magazins wird dieses Mal Daniel Sautter porträtiert. Der Geschäftsführer der Jugend des Deutschen Alpenvereins blickt auf eine rege STB-Vergangenheit zurück.

Als nicht-gelernter Turner kann Daniel Sautter aktuell keine verlässliche Aussage darüber treffen, ob er denn einen Salto hinbekommen würde. Der 44-Jährige hat das Element in früheren Jahren aber definitiv erfolgreich umgesetzt – und das als Leichtathlet. Mit ein bisschen Übung würde sich der gelernte Sportwissenschaftler das Turnelement schlechthin aber durchaus zutrauen.

Sautter sieht den Salto als Aushängeschild des Turnsports. Dazu gehöre es buchstäblich auch mal, „auf die Schnauze“ zu fallen und sich tausendfach an der Bewegung zu versuchen – bis es irgendwann Klick macht und plötzlich funktioniert. Die Lernphase werde häufig ausgeblendet, wenn Leute zu sportlicher Höchstform auflaufen und dafür angehimmelt werden, erklärt er.

Alles beginnt mit dem Zivi

Der 44-Jährige startet sein Berufsleben im Schwäbischen Turnerbund. Direkt nach der Schule entscheidet er sich 1999, seinen Zivildienst beim STB zu machen – damals noch in der alten Geschäftsstelle in Fellbach. An diese Zeit erinnert sich Sautter noch gerne zurück, wollte er doch nach der Schule ursprünglich eine kaufmännische Karriere ins Auge fassen.

Während seines Zivis kommt der gebürtige Göppinger aber mit einigen Leuten in Kontakt, die Sport studieren. Er ist angefixt. Also bewirbt sich auch Sautter für einen Studienplatz der Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt Sportmanagement in Heidelberg. Diesen Schritt beschreibt er heute als „Eintrittskarte in die Verbandswelt“. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte Sautter mit (Turn-)Sport in Fachverbänden nicht viel anfangen. Was folgt, ist eine intensive Kennenlernphase der Sportwelt mit all ihren Stellschrauben.

Kinderturnen ist die Basis

Mit all seinem bis dato angesammelten Wissen hegt Sautter wie viele andere aus dem Sport den Wunsch, dass noch mehr Kinder beim Kinderturnen die Chance bekommen, sich selbst kennenzulernen. Obwohl die Gesellschaft so weit fortgeschritten ist, sieht der Sportwissenschaftler viele Kinder immer noch abgeschnitten von Bewegungsangeboten. Bei ihm ist das zum Glück nicht so, berichtet Sautter: An seinem ländlich gelegenen Wohnort gibt es einen Turnverein mit Kinderturn-Angebot für seinen Sohn.

Neben vielerorts fehlenden Angeboten sieht der 44-Jährige Zeit als weiteres Hindernis, mehr Kinder ins Kinderturnen zu bekommen oder für andere Bewegungsangebote zu begeistern. Stellvertretend nennt er die kommende Ganztagesbetreuung, die Sautter nicht per se als schlecht bewertet, sie aber in einem direkt Konkurrenzverhältnis zum Sportverein steht. Dieser Tatsache müssen sich alle Beteiligten klar werden, um attraktive Auswege anzubieten. Es gehe schlicht nicht, von Kindern zu verlangen, noch eine zusätzliche Stunde für Vereinssport aufzuwenden: „Eine Stunde kann eben auch nur einmal und nicht mehrmals vergeben werden“, so der Sportwissenschaftler.

Auf Zivi folgt STB-Jugend

Neben seinem Studium in Heidelberg bleibt Sautter parallel dazu in der STB-Jugend aktiv. Eine einmalige Sache, wie er heute auf sein erstes richtiges Ehrenamt zurückblickt: „Das war schon cool, weil ich das Theoretische aus dem Studium durch die Praxisbrille beim STB sehen konnte.“

In dieser Phase ist er bei der STB-Jugend zuständig für den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Zu seinen ersten größeren Aufgaben gehörte der Aufbau der ersten STB-Jugend-Webseite. Darüber hinaus wirkt er bei zahlreichen Sitzungen zu Landesturnfesten und Turnfesten mit.

Als der heutige STB-Präsident Markus Frank seiner Zeit als Vorsitzender im STB-Jugendvorstand zurücktritt, übernimmt der heute 44-Jährige das Amt interimsmäßig. Er lernt die Sportwelt auf Verbandsebene zunehmend besser kennen, schaut zu und treibt mit der Zeit eigene Projekte voran. Im Rückblick beschreibt der Sportwissenschaftler die Erfahrungen als Gold wert: „Um dich auf die Arbeit in der Verbandswelt vorzubereiten, ist ein ehrenamtliches Engagement in deiner Ausbildung fast schon ein absolutes Muss.“

Zudem habe ihn seine Offenheit und Neugier an seinen Stationen zu den verschiedenen Herausforderungen gebracht. Dadurch kann Sautter sich selbst verwirklichen, im Team neue Ideen umsetzen und so Prozesse aktiv mitgestalten. Als in der Folge eine Anfrage aus dem Bundesjugendvorstand auf den Tisch kommt, sagt der gebürtige Göppinger nach ein wenig Bedenkzeit zu. 2004 wird er in den Vorstand der Deutschen Turnerjugend gewählt. Dort war er von 2008 bis 2011 Vorsitzender und Mitglied im DTB-Präsidium. Beruflich landet er in der Sportregion Rhein-Neckar in Mannheim, baut die Organisation mit auf, wechselt später in eine Kölner Beratungsfirma und berät Sportorganisationen und Unternehmen zu verschiedensten Themen mit Sportbezug.

Den 44-Jährigen charakterisiert, dass er in seinem Leben nie die bequemste Variante wählt, sondern die, die ihn persönlich weiterbringt. So hat er sich deshalb etwa gegen ein Studium im benachbarten und damit geografisch nähergelegenen Tübingen entschieden.

Trotz der Freude an der Arbeit als Berater in Köln nutzt er die Gelegenheit, als Geschäftsführer bei der Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV) mitzuwirken. Am Ende habe die Aufgabenvielfalt so einen Reiz ausgeübt, dass Sautter die Herausforderung in München wahrnimmt und seit mittlerweile schon sieben Jahren ausübt.

Neue Energie auf dem SUP und in der Natur

Der Göppinger wisse zwar, dass er in der JDAV wohl nicht in Rente gehen werde, aber was kommt, lässt er offen. So wie er es bisher immer gemacht hat. In seiner Freizeit sammelt er die notwendige Energie für den anstrengenden Alltag. Ob auf dem Stand Up Paddle in der Nähe vom Ammersee, beim Fahrradfahren oder bei Wanderungen oder Bergtouren in der Natur ist der 39-Jährige ohne Handy und Laptop unterwegs. Als Ausgleich benötigt er die Freiheit. Weg von vollgeschriebenen Anträgen aus seinem Alltag, hin zu Kreativität. Diese lässt er auch gerne beim Kochen raus.

Sautter ist einer, der von Herausforderung zu Herausforderung zieht und sich stets weiterentwickeln möchte. Die Konstanten auf seinem Weg: Themen Sport, Gesundheit und Gesellschaft.

Alle drei Themen sieht der 44-Jährige beim STB gut vertreten: „Der STB hat früh erkannt, dass Turnen mehr ist als die Sportart an sich, sondern eine gesellschaftliche Sache.“ Deshalb gelinge es dem Fachverband immer wieder aufs Neue, mit Turnfesten und anderen Aktionen für „Lagerfeuermomente“ zu sorgen und tiefgründiger unterwegs zu sein. Den Menschen einen Sinn zu geben, der größer ist als das eigentliche Turnen und Bewegen. Wie bei Sautter selbst.

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